Chronik des Amtsgerichts Tostedt

Seit nunmehr 150 Jahren ist Tostedt Sitz eines Amtsgerichtes. Durch königliche Verordnung vom 7. August 1852 wurden im Königreich Hannover 168 Amtsgerichte gebildet, zurückgehend auf das Landesverfassungsgesetz vom 5. September 1848, in dem die Gewaltenteilung (Trennung der Gerichtsbarkeit von der allgemeinen Verwaltung) festgeschrieben worden war. Auch Tostedt wurde zum Sitz eines Amtsgerichtes bestimmt und erhielt, dank des Einsatzes seiner Gemeindeväter und auch auf Grund der Zurverfügungstellung eines Grundstückes für das zu errichtende Dienstgebäude, den Vorzug vor dem damals bedeutenden Amt Moisburg. Und so trat am 1. Oktober 1852 Tostedts erster Amtsrichter, zusammen mit zwei Mitarbeitern, seinen Dienst an, zuständig für einen Bezirk mit 8.750 Einwohnern.

Gut 100 Jahre später geriet der Gerichtsstandort Tostedt in Gefahr: Die politischen und juristischen Vertreter der aufstrebenden Stadt Buchholz ließen nichts unversucht, die Gerichtsbarkeit nach dorthin verlegen zu lassen. Wiederum war es dem Einsatz der Tostedter Gemeindevertreter zu verdanken, dass dieser Übernahmeversuch scheiterte. Auch die finanzielle Beteiligung der Gemeinde Tostedt am Erwerb eines Grundstückes für den dringend notwendigen Ausbau des Gerichtes sicherte den Gerichtsstandort.

So konnte in den Jahren 1993 und 1999 an historischer Stelle das Amtsgericht zur heutigen Größe ausgebaut und mit moderner Technik ausgestattet werden. Mit seinen rund 90 Mitarbeitern ist das Amtsgericht Tostedt bis heute zuständig für die 115.000 Einwohner der Stadt- und Gemeindebezirke Buchholz in der Nordheide, Hollenstedt, Jesteburg, Neu Wulmstorf, Rosengarten und Tostedt. Der Bedeutungszuwachs des Tostedter Amtsgerichtes wird auch beim Vergleich der Gruppenaufnahmen deutlich.

Die einzelnen Fotos zeigen Teile der Belegschaft von 1952, 2002 und 2017.